Finanzmanagement

Inhaltsübersicht
Definition
Der Begriff Finanzmanagement wird den Wirtschaftswissenschaften, genauer der Betriebswirtschaftslehre zugeordnet. Konkret bezeichnet er einen unternehmerischen Teilbereich, der die Planung und Steuerung von Finanzinstrumenten umfasst. Zentral sind dabei neben der Mittelbeschaffung und –verwendung, auch die Steuerung und Planung des Finanzwesens, so dass das Unternehmen bestmöglich ohne Fremdkapital wirtschaften kann, Einnahmen und Ausgaben also relativ ausgeglichen zueinander im Verhältnis stehen. Um dies gewährleisten zu können bedarf es verschiedener Analysen, Aufgaben und Teilprozesse.
Was versteht man im Finanzmanagement unter Mittelbeschaffung und Mittelverwendung?
Die Mittelbeschaffung ist als Synonym für Finanzierung zu verstehen, die Mittelverwendung als Investition . Dabei steht der Begriff Finanzierung in der Finanzwelt für die Beschaffung von Vermögen bzw. das Bereitstellen von Kapital, um damit wiederum Investitionen tätigen zu können. Unterscheiden wird dabei nach der Mittelherkunft, also ob das Kapital dem Unternehmen von innen zufließt (= Innenfinanzierung ), bspw. durch das Einbehalten von Gewinnen, oder ob dem Unternehmen durch Außenfinanzierung , etwa durch Bankkredite, Vermögen bereitgestellt wird. Investitionen dagegen sind Ausgaben, um bspw. Vermögensgegenstände wie Produktionsmaschinen oder einen Fuhrpark zu erwerben, aber auch Ausgaben, aus denen in Zukunft Einzahlungsüberschüsse resultieren sollen, bspw. innovative Projekte, oder auch Entwicklungsprojekte zählen zu den Investitionen eines Unternehmens.
Aufgaben des Finanzmanagements
Um die Finanzinstrumente des Unternehmens adäquat steuern und zielgerichtet mit ihnen planen zu können, bedarf es vieler Aufgaben die ineinander greifen.
Essentiell für alle folgenden Schritte ist dabei zunächst die Finanzwirtschaftliche Analyse. Innerhalb dieser werden Teilprozesse unterschieden, die sich mit dem sammeln, auswerten und korrigieren sämtlicher Daten der verschiedenen Unternehmensbereiche befassen. Diese Daten sind Grundlage für alle weiteren Entscheidungen des Unternehmens, und daher unverzichtbar.
Im Anschluss an die Analyse folgt in der Regel die Finanzwirtschaftliche Planung. In diesem Schritt wird festgelegt wie viel Kapital das Unternehmen in welchem Zeitfenster benötigt und welche Reserven einkalkuliert werden müssen. Auch Überlegungen hinsichtlich Strategien und Regeln zur Finanzierung, und welche Finanzierungswege dem Unternehmen offen stehen sind Teil der Planung. Der Fokus liegt dabei immer auf der Sicherung der Liquidität, sowie der Rentabilitätssteigerung.
Ist die Planung abgeschlossen geht es über zur Steuerung der unternehmerischen Finanzen. Beispielsweise hat das Unternehmen großes Interesse daran, dass seine Kunden Zahlungsverpflichtungen zeitnah nachkommen, da dies die Liquidität sichert, insofern gilt es das Zeitfenster für den Zufluss bestmöglich klein zu halten. Weitere Aufgaben innerhalb der Finanzwirtschaftlichen Steuerung sind neben Konditionsverhandlungen mit Hausbanken, bspw. noch das Bonitäts Marketing, aber zentral auch der optimale Einsatz von verfügbaren Mitteln.
Als letzten Schritt schließt sich die Finanzwirtschaftliche Kontrolle an. Ein wichtiges Hilfsmittel ist dabei unter anderem der Soll-Ist-Vergleich. Kommt es zu Abweichungen kann das Unternehmen so zeitnah eingreifen und eine Optimierung durchführen, um den gewünschten Soll-Zustand zu erzielen. Neben dieser Abweichungsanalyse sind die Überwachung der Konten, Kontrollen der Kapitalverwendung, aber auch das generieren von Wissen über günstigere Optionen der Finanzierung, wichtige Aufgaben innerhalb der Finanzwirtschaftlichen Kontrolle.
Aufgrund dessen, dass die Unternehmensfinanzierung ein fortlaufender Prozess ist, kommt es hier nie zum Stillstand, es muss also dauerhaft das Finanzgeschehen des Unternehmens analysiert, geplant, gesteuert und letztlich auch kontrolliert werden.
Arten des Finanzmanagements
Es werden folgende Arten des Finanzmanagement unterschieden:
- im Fokus steht die langfristige Steuerung, Planung und Kontrolle des Finanzmanagements
- Ziel ist es auf lange Sicht Gewinne zu erzielen, weshalb eine stetige Kontrolle der relevanten Erfolgs- und Risikoinstrumente unerlässlich ist
- das operative Finanzmanagement dient der Sicherung der Liquidität und damit der Gewährleistung eines reibungslosen Unternehmensablaufs
- es ist daher kurzfristig angelegt und hat das Ziel das Tagesgeschäft zu finanzieren
Ziele
Die Liquidität des Unternehmens zu sichern ist eines der zentralen Ziele des Finanzmanagements. Nur so kann nämlich gewährleistet werden, dass Zahlungsaufforderungen, die man an das Unternehmen heranträgt, auch in Zukunft beglichen werden können und keine Insolvenz droht. Weiterhin liegt der Fokus auf der Steigerung der Rentabilität, das heißt es werden das eingesetzte Kapital und relevante Erfolgsgrößen miteinander verglichen. Dabei unterscheidet man zwischen der zahlungsorientierten Betrachtung, die sich hinsichtlich Gesamtkapitalrentabilität, sowie Eigenkapitalrentabilität untergliedern lässt, und der bilanzorientierten Betrachtung, dessen Fokus auf dem Periodenerfolg des Unternehmens liegt.
Studiengang
Das Finanzmanagement hat sich inzwischen als eigenständiger Studiengang etabliert, in dem es grundlegend um die Vermittlung aller relevanten finanzwirtschaftlichen Themen und Teilbereiche geht. Dabei sollen die Studierenden ein umfassendes Verständnis der Finanzbranche erwerben. Auf dem Lehrplan stehen daher bspw. Steuerlehre, Controlling, Buchführung, Wirtschaftsmathematik sowie Unternehmens- / Personalführung und viele weitere Module. Mit erfolgreichem Abschluss sind die Studierenden in der Lage alle unternehmensinternen Geldströme analysieren und steuern zu können, um damit langfristig die Liquidität und Rentabilität des Unternehmens zu sichern.
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