Herausforderung Assessment Center meistern!

Yeah, deine Bewerbung kam gut an und du bist in der engeren Auswahl für den Job! Nun soll ein Assessment Center (kurz: AC) zeigen, ob du unter den Kandidat:innen am besten zum Unternehmen und der Stelle passt. Kein Grund zur Panik – mit unseren Infos und Tipps bist du bestens gewappnet!
Inhalt
Was ist ein Assessment Center?
Dabei handelt es sich um eine komplexe Form der Personalauswahl, bei dem mehrere Bewerber:innen in Einzel- und Gruppenaufgaben getestet werden. Vor allem große Firmen und Konzerne nutzen dieses Verfahren, um in einem direkten Vergleich zu prüfen, wie sich die Teilnehmenden im Arbeitskontext verhalten. Oft werden als sogenannte Assessor:innen qualifizierte Psycholog:innen und Personaler:innen eingesetzt, die die Bewerber:innen während des ACs beobachten. Ein derartiges Bewerbungsverfahren kann bspw. in den Bereichen Finance, Bankwesen, Controlling, Kommunikation, Marketing und Sales auf dich zukommen.
Der Ablauf
Das AC kann zwischen einem und drei Tagen ablaufen, in denen die Bewerber:innen bezüglich ihrer Hard und Soft Skills getestet werden. Die Zahl der Teilnehmenden kann zwischen vier und 20 Personen schwanken. In Einzel- und Gruppenaufgaben wirst du genau unter die Lupe genommen, aber auch die Pausen zwischendurch werden zur Beobachtung genutzt. Meist bekommst du direkt am Ende des ACs ein Feedback.
Typische Aufgaben
Einzelpräsentationen
Zu Beginn ist es üblich, sich in einer Einzelpräsentation der Gruppe vorzustellen. Dies kann persönliche Informationen als auch den eigenen Werdegang umfassen. Entscheidend sind hier der erste Eindruck und Individualität. Du solltest mit deiner Vorstellung im Gedächtnis bleiben.
Gruppenpräsentationen
Eine andere Möglichkeit des Kennenlernens ist die Gruppenpräsentation. Dabei interviewen sich zwei Bewerber:innen und stellen sich danach in der Gruppe gegenseitig vor. Damit sollen die rhetorischen Fähigkeiten, Motivation und Präsentationsskills geprüft werden.
Themen- oder Stresspräsentationen
Auch Themen- oder Stresspräsentationen sind denkbar. Hier sollen zu festgelegten Themen Vorträge gehalten werden, die mitunter in sehr kurzer Zeit vorbereitet werden müssen. Entscheidend ist hier eine sachliche Präsentation, es geht nicht um deine eigene Meinung. Assessor:innen prüfen damit die Stressresistenz der Teilnehmenden.
Postkorbübung
Der Klassiker unter den AC Aufgaben ist die Postkorbübung. Unter enormen Zeitdruck müssen die Bewerber:innen mehrere Dokumente, E-Mails und Aufgaben priorisieren. Erschwerend dazu können währenddessen störende Anrufe eingehen oder aufdringliche Kolleg:innen auftauchen. Auch dies prüft die Stressresistenz, das Organisationstalent sowie die Konzentrationsfähigkeit.
Gruppendiskussionen
Gruppendiskussionen sind ebenso typisch. Thematisch kann es sich dabei um Fragestellungen mit Unternehmensbezug oder um eine aktuelle öffentliche Debatte handeln. Wichtig ist also, dass du dich im Vorfeld gut informierst und im Weltgeschehen auf dem neuesten Stand bist. Während der Diskussion ist es entscheidend, logisch, sachlich und überzeugend zu argumentieren sowie auf die Beiträge der anderen Teilnehmer:innen einzugehen.
Rollenspiele
Eine weitere mögliche Aufgabe ist das Rollenspiel. Abhängig von der zu besetzenden Position, kann es sich dabei um ein Gespräch zwischen Mitarbeiter:innen oder ein Verkaufsgespräch handeln, das zwischen Bewerber:in und Assessor:innen stattfindet. Auch hier können Störfaktoren auf dich zukommen, die das Feingefühl, die Stressresistenz sowie die Konfliktfähigkeit testen.
Case Studies
Schlussendlich ist eine Case Study aus der Branche üblich, bei der man eine komplexe Problemstellung in kurzer Zeit analysieren und lösen muss. Die Auffassungsgabe, das Fachwissen und analytisches Denken werden hierbei geprüft.
Die Online-Variante
Seit der Pandemie werden e-Assessments immer populärer. Dabei kommen Rollenspiele und Gruppenübungen kaum vor. Stattdessen werden Bewerber:innen in Logik- und Konzentrationstests geprüft. Auch praktische Übungen mit Unternehmensbezug sind denkbar. Bei e-Assessments gibt es häufig keinen festen Termin, sondern lediglich eine Deadline, zu der die Aufgaben erfüllt sein müssen. Auf ein Feedback muss, im Gegensatz zum AC vor Ort, meist gewartet werden.
Tipps und Tricks
Kriegst du bei all den Anforderungen Beklemmungen und Schweißausbrüche und willst am liebsten die Einladung absagen? Ganz ruhig, du schaffst das!
Vorbereitung ist das A und O. Informiere dich über das Unternehmen. Es kommt immer gut an, wenn du Kennzahlen parat hast und formulieren kannst, was dich an der Firma reizt. Außerdem solltest du dich unbedingt auf die AC Aufgaben vorbereiten und so gut es geht zu Hause trainieren.
Sei stets aufmerksam – auch wenn es dir viel abverlangt, den ganzen Tag fokussiert zu sein. Komm ausgeschlafen zum AC und sei auch in den Pausen präsent. Auch in dieser vermeintlichen Entspannungsphase wirst du beobachtet. Führe also lieber freundlichen Small Talk, statt am Handy zu hängen.
Tritt als Teamplayer auf. Auch wenn du dich in einer Konkurrenzsituation befindest, ist es wichtig, dich als Teamplayer zu zeigen. Ellbogenmentalität kommt nicht gut an. Am Ende entscheidet meist die Sympathie darüber, ob du ausgewählt wirst.
Nutze das AC als wichtiges Learning. Auch wenn du den Job nicht bekommst, kannst du durch das Auswahlverfahren wertvolle Erkenntnisse über deine Stärken und Schwächen gewinnen und daran arbeiten.
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