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MEF Kapitel 2 Wiederholung

50 cards

Definition Grundgesamtheit

Die anhand definierter Merkmale abgrenzbare Gesamtheit der Erhebungseinheiten (Personen, Haushalte, Objekte, etc.), die für die

Untersuchung einer bestimmten Fragestellung relevant ist.

Definition Stichprobe

Auswahl der im Rahmen einer Teilerhebung zu untersuchenden Elemente nach bestimmten statistischen Gesichtspunkten.

Vorteile und Nachteile Vollerhebung

  • V: Alle Informationen liegen unverfälscht vor.
  • N: Hohe Kosten und Arbeitsaufwand, viele Fehlerquellen

Vorteile und Nachteile Teilerhebung

  • V: kostengünstig, genauere Ergebnisse.
  • N: Technische und organisatorische Aufwand, begrenzte Möglichkeit der Aufgliederung von Ergebnisse.

Repräsentativität

Bezieht sich auf die Übertragbarkeit der stichprobenbasierten Ergebnisse auf die jeweilige Grundgesamtheit. 

Ablauf der Stichprobenziehung

  1. Bestimmung der Grundgesamtheit
  2. Festlegung der Stichprobenzielwerte
  3. Festlegung des Stichprobenumfangs
  4. Bestimmung der Stichprobenbasis
  5. Festlegung des Auswahlsverfahrens
  6. Planung und Durchführung

Definition Stichprobenbasis

Auflistung (möglichst) aller Elemente der Grundgesamtheit, aus der die Elemente der Stichprobe ausgewählt werden. Grundlage der Stichprobenziehung. 

Zufallsauswahl quantitative Verfahren

  • Lotto Modell
  • Geschichtete Zufallsauswahl
  • Klumpenauswahl
  • Mehrstufige Stichprobe

Lotto-Modell Beschreibung

Bei der reinen Zufallsauswahl werden die Elemente für die Stichprobe direkt aus der Grundgesamtheit gezogen.


Jedes Element hat gleiche Wahrscheinlichkeit.


Grundgesamtheit muss vollständig vorliegen.


Vorteile: Keine subjektive Auswahl möglich.


Nachteile: Großer Aufwand bei Planung und Durchführung.

Geschichtete Zufallsauswahl Beschreibung

Die Grundgesamtheit wird in Schichten (Teilgesamtheiten) unterteilt aus denen dann nach dem Zufallsprinzip Stichproben gezogen werden.


Man braucht heterogene Grundgesamtheit, homogene Teilgruppen und bekannte Verteilung der Merkmalsdimensionen.


Kann proportional, disproportional oder optimal sein.


Vorteile: Verkleinerung des Stichprobenfehlers.


Nachteile: Homogene Teilgesamtheiten müssen bekannt sein.

Klumpenauswahl Beschreibung

Die Grundgesamtheit wird in Elemente-Gruppen (Klumpen) eingeteilt, von denen dann ein Klumpen ausgewählt wird und komplett in die Stichprobe eingeht.


Vorteile: Wirtschaftlich


Nachteile: Klumpeneffekt

Mehrstufige Stichprobe Beschreibung

Die Stichprobe wird in mehreren Schritten gezogen, wobei die anderen Verfahren der Zufallsauswahl oftmals kombiniert werden.


Besitzt Primäreinheiten und Sekundäreinheiten.


Vorteile: Zeitersparnis bei der Erhebung.


Nachteile: Verlust an Genauigkeit.

Nicht zufällig quantitativ Verfahren

  • Convenience Sample
  • Quoten-Auswahl
  • Konzentrationsprinzip
  • Schneeballverfahren

Convenience Sample Beschreibung

Elemente aus der Grundgesamtheit werden ausgewählt, die besonders leicht zu erreichen sind.


Vorteile: Einfach und billig.


Nachteile: Nicht repräsentativ. 

Quoten-Auswahl Beschreibung

Die Stichprobe wird so zusammengesetzt, dass die Anteile der Elemente/ Merkmale exakt denen in der Grundgesamtheit entsprechen (Strukturäquivalenz).


Vereinfachung: Verteilung bestimmter Merkmale muss identisch sein.


Vorteile: Schnell, anonym.


Nachteile: Schwierige Auswahl.

Konzentrationsprinzip Beschreibung

Beschränkung auf solche Elemente, die für den Untersuchungsgegenstand eine besonders große Bedeutung haben. Cut-off-Verfahren. Freie Auswahl von typische Elemente.


Vorteile: kostengünstig.


Nachteile: Ergebnisse abhängig vom subjektiven Urteil.

Schneeballverfahren Beschreibung

Stichprobe wird immer größer.


Vorteile: Kostengünstig.


Nachteile: Klumpungseffekt.

Homogene Stichproben

  • Bestehen aus ähnlichen Fällen.
  • Können durch Schnellballverfahren gewonnen werden.

Heterogene Stichproben

  • :Bilden gesamte Bandbreite eines Phänomens ab.
  • Eignung abhängig von der konkreten Fragenstellung.

Datengesteuerte Verfahren

Auskunft darüber, welche Merkmale für die Informationsgewinnung relevant sind.


Arten:

  • Theoretical Sample
  • Bestätigende Fallauswahl
  • Kontrastierende Fallauswahl

Theoriegesteuerte Verfahren

Erhebungsrelevante Merkmale sind bekannt.


Arten:

  • Qualitative Stichprobenpläne
  • Gezielte Falltypenauswahl

Auswahlkriterien gezielte Falltypenauswahl

  • Critical Case Sampling
  • Extreme Case Sampling
  • Typical Case Sampling
  • Intensive Case Sampling

Wann ist eine Stichprobe repräsentativ?

v Eine Stichprobe gilt dann als repräsentativ, wenn sie den Schluss auf die GG zulässt. Dies ist dann der Fall, wenn eine Rechenvorschrift existiert, die folgendes zulässt: Mittelwerte Stichproben = Mittelwerte GG.

Arten von Stichprobenfehlern

  • Systematische Fehler = „methodische Fehler“, vermeidbar, nicht berechenbar.
  • Zufallsfehler = nicht vermeidbar, berechenbar.

Messung Definition

Die systematische Beobachtung und Aufzeichnung empirischer Sachverhalte.

Nach welcher Reihenfolge sollte bei einer Skalierung vorgegangen werden?

  1. Konstrukt definieren
  2. Konstrukt operationalisieren
  3. Skalierung
  4. Messung

Konstrukte Definition

Wirkungsgrößen, die nicht direkt beobachtet werden können.

Was macht die Operationalisierung?


Die Operationalisierung weist dem Konstrukt beobachtbare Sachverhalte (Indikatoren) zu, um sie durch Zahlen erfassen zu können.

Untergliederung des Konstruktes

Reflektiv:

  • Konstrukt verursacht Items.
  • Items sind zwangsläufig korreliert.
  • Items beliebig austauschbar
  • Reliabilität und Validität
  • Messfehler bei den Items

Formativ:

  • Items verursachen Konstrukt
  • Items müssen nicht korrelieren
  • Items nicht austauschbar
  • Messfehler beim Konstrukt

Was ist eine "Ausweichkategorie"?

"Ausweichkategorie" sagt aus, dass es zusätzlich zu der Skala eine Möglichkeit gibt, der Antwort auszuweichen, falls diese Frage auf einen nicht zutreffend ist oder sich zu diesem Thema nicht äußern möchte. Dabei ist immer zu hinterfragen, ob eine Ausweichkategorie für meinen Untersuchungszweck sinnvoll ist.

Skalierung Definition

Transformation qualitativer Größen in quantitative Größen. Es handelt sich demnach um den Prozess der Konstruktion einer Skala.

Prozess der Skalenentwicklung (

  1. Spezifizierung des Definitionsbereichs
  2. Generierung eines Item-Pools
  3. Bereinigung des Pools
  4. Reliabilitätsprüfung
  5. Validitätsprüfung
  6. Entwicklung von Auswertungsnormen

Skalenniveaus

  • Nominal
  • Ordinal
  • Intervall
  • Verhältnis

Aspekte bei der Definition von Messniveaus

  • Verbalisierung
  • Skalenmittelpunkt und Skalenbreite
  • Richtung der Skala
  • Dimensionalität der Skala
  • Ausweichkategorie
  • Form
  • Skalenniveau
  • Reliabilität und Validität

Vier Arten der Skalierungsverfahren

  • Skalierungsähnliche Verfahren (Einfache Rating Skala, Randordnung)
  • Eindimensionale Skalierungsverfahren (Likert Skala, Thurnstone Skalierung)
  • Skalierung mehrdimensionaler Merkmale (semantisches Differential, Indexbildung)
  • Mehrdimensionale Skalierung

Einfache Ratingskala Beschreibung

  • Selbsteinstufung
  • Vorteile: einfach, vielseitig.
  • Nachteile: Extrempositionen
  • Gestaltungsparameter: Kenntlichmachung der Skalen (verbal oder nummerisch), visuelle Präsentation der Skalenpunkte (Kunin oder Blasen), nummerische Bezeichnung (unipolar oder bipolar) und Anzahl der Skalenpunkte (gerade oder ungerade).

Eindimensionale Skalierung/Likert Skala Beschreibung

  • Verfahren zur eindimensionalen Messung von Einstellungen mittels summierter Schätzungen (Fremdeinstufung).
  • Vorgehensweise: Generierung der Statements, Pretest, Berechnung von Skalenwerten, Bildung der 25% obere und niedrige Gruppen, t-Test Signifikanz à Likert-Skala. 
  • Vorteile: höherer Informationsgehalt, höhere Reliabilität.
  • Nachteile: mehr Geduld nötig, höhere Abbruchraten und Kosten.

Mehrdimensionale Skalierung Beschreibung

  • Notwendigkeit zur Erfassung des Konstruktes aus verschiedenen Blickwinkeln (Fremdeinstufung)
  • Unterteilung eines komplexes Konstrukt in mehrere Faktoren.
  • Vorgehensweise: Item-Formulierung, Überprüfung der Skala, Faktorladungen als Auswahlkriterium.

Semantisches Differential Beschreibung

Bei einem semantischen Differential werden auf mehrstufigen bipolaren Ratingskalen Untersuchungsobjekte eingestuft. Die Extrema werden mit gegensätzlichen Adjektiv-Paaren betitelt (Fremdeinstufung).

Indexbildung Beschreibung

  • Index = Summe aller gemessenen Merkmale.
  • Index muss Merkmalsraum vollständig und eindimensional abbilden und ist intervallskaliert (Fremdeinstufung).
  • Vorteile: Ganzes Konstrukt auf einen Blick.
  • Nachteile:Stark verkürzte Darstellung.

Multidimensionale Skalierung Beschreibung

Bezeichnet eine Familie von Verfahren, die Objekte des Forschungsinteresses durch Punkte eines mehrdimensionalen Raums (MDS-Lösung) so darstellen, dass die Distanz zwischen je zwei Punkten in diesem Raum einem gegebenen Nahe-, Abstands-, Ähnlichkeits- oder Unähnlichkeitswert (Proximität) dieser Objekte so genau wie möglich entspricht (Fremdeinstufung)

Vier Vorteile etablierte Skalen

  • Objektivität
  • Wirtschaftlichkeit
  • Akzeptanz der generierten Ergebnisse
  • Vergleichs- und Replikationsmöglichkeiten

Definition Objektivität

Eine Untersuchung wird dann als objektiv bezeichnet, wenn keiner der daran beteiligten Untersucher verzerrend auf die Ergebnisse einwirkt, sei es bewusst oder unbewusst.

Arten der Objektivität

  • Durchführungsobjektivität
  • Auswertungsobjektivität
  • Interpretationsobjektivität. 

Definition Reliabilität

Lieferung exakter Messwerte

Ursachen für nicht-reliable Messungen

  • Fehlende Konstanz der Bedingungen, des Merkmals, des Messinstruments.
  • Untersuchungsinstrument
  • Verzerrungen bei der Stichprobenziehung
  • Antwortverweigerung
  • Falsche Antworten Interviewerfehler (Interviewerbias)

Überprüfung der Reliabilität

  • Test-Retest-Reliabilität
  • Paralleltest-Reliabilität
  • Split-half-Reliabilität
  • Interitem-Konsistenzbestimmung

Definition Validität

Übereinstimmung von Messwerten und (unbekannten) realen Merkmalsausprägungen. 

Arten von Validität

  • Inhaltsvalidität
  • Kriteriumsvalidität
  • Konstruktvalidität
  • Interne: Abhängigkeit der gemessenen Variation des „Effekts“ ausschließlich von Änderung des „Grunds“. 
  • Externe: Generalisierbarkeit der mit einem Testverfahren gefundenen Ergebnisse.

Zwei Arten von Messfehlern

Zufallsfehler: Entsteht bei fehlender Repräsentativität der Stichprobe, höheres Risiko je kleiner die Stichprobe.Kann durch wiederholte Messungen ausgeglichen werden.

Systematisches Fehler: Verzerrung der Messergebnisse, statistisch nicht berechenbar, vermeidbar durch Sorgfalt in Design- und Durchführungsphase.

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