50 cards

Nennen Sie mindestens 6 Unterschiede zwischen Mono- und Dikotyledonen.

Monokotyledonen

  1. sekundär homorrhiz (keine Hauptwurzel)
  2. Blätter parallelnervig, ungeteilt und meist ungestielt
  3. Blüten meist aus 3zähligen Wirteln (oft 2 Kreise gleichgestalteter Perigonblätter)
  4. Pollen monokolpat
  5. Leitbündel im gesamten Querschnitt vorhanden (Ataktostele)
  6. Leitbündel geschlossen und ohne Kambium (kein sek. Dickenwachstum!)
  7. Primäres Dickenwachstum (oder primäre Endodermis?)
  8. 1 laterales, den Sprossvegetationspunkt zur Seite abdrängendes und daher scheinbar terminales Keimblatt


Dikotyledonen

  1. Allorrhizie (Hauptwurzel vorhanden)
  2. Laubblätter mit Netznervatur, mit kräftigem Mittelnerv, meist gestielt
  3. Blüten oft aus 5- oder 4- zähligen Wirteln bestehend; häufig in Kelch und Krone gegliedert => Perianth: Petale (Kronbl.) und Sepale (Kelchbl.)
  4. Pollen tricolpat
  5. Leitbündel offen, Phloem und Xylem durch Kambium getrennt
  6. Leitbündel ringförmig zwischen Mark und Rinde angeordnet (Eustele)
  7. Sekundäres Dickenwachstum (oder sek. Endodermis?)
  8. 2 gegenständige Keimblätter, Sprossvegetationspunkt terminal



Nennen Sie mindestens 3 Funktionen der Wurzel.


  • Wasser- und Ionenversorgung (über Wurzelhaare)
  • Verankerung
  • Syntheseort sekundärer Pflanzenstoffe (Pflanzenhormone wie Cytokinine, Gibbereline)
  • Speicherung (z.B. von Polysacchariden)

Zeichnen und beschriften Sie eine Übersicht über die Wurzelspitze inkl. Kalyptra im Längsschnitt. Welche Funktion hat das ‚Ruhende Zentrum‘?


Ruhendes Zentrum=Sprossvegetationspunkt im Wurzelscheitel, sorgt für Spitzenwachstum

  • RZ enthält Initialzellengruppen (Stammzellen)
  • kontrolliert Teilungsaktivität der umgebenden Stammzellen

Nennen Sie die drei Wurzelsysteme und ihre Unterschiede. Bei welchen Pflanzen finden wir sie?

1) Allorrhizie

Unterschied zwischen Primärwurzel (Hauptwurzel) und Sekundärwurzel (Seitenwurzeln); Eudikotyledonen (Primel, Karotte)

viele heimische Bäume

  • Tiefwurzler: Hauptwurzel wächst vertikal tief in den Boden (Eiche)
  • Flachwurzler: Wurzeln liegen nahe der Erdoberfläche (Esche)
  • Herzwurzeln: Vielzahl von kräftigen Seitenwurzeln, keine dominante Wurzel (Birke)


2) primäre Homorrhizie

Es wird keine Primärwurzel angelegt (z.B. Farngewächse)


3) sekundäre Homorrhizie

Primärwurzel verkümmert frühzeitig, stattdessen werden sprossartige Wurzeln angelegt (z.B. Lilopsiden -> Monokotyldenonen)


Beschreiben Sie die Unterschiede im Vegetationspunkt der Wurzel bei Farnen, von dem der Gymnospermen und der Angiospermen?

Farn: Vegetationspunkt ist vierschneidige Scheitelzelle, gliedert an allen vier Flächen Zellen ab. Die nach außen hin abgegebenen Zellen bauen durch weitere Teilungen die Wurzelhaube auf


Angiospermen: an der Scheitelkuppe der Wurzel ein aus mehreren unabhängigen

Gruppen von Initialen zusammengesetztes, geschichtetes Bildungszentrum, aus dem die verschiedenen Dauergewebe (Haube, Epidermis, Rinde und Zentralzylinder) hervorgehen


Gymnospermen: Bei Gymno- und Angiospermen besitzt dagegen auch der Wurzelscheitel keine apikale Scheitelzelle. An ihrer Stelle finden sich bei den Gymnospermen zwei Gruppen von Initialzellen

Welchen Stelentyp finden Sie in der Wurzel?

Viele Wurzeln besitzen eine Aktinostele mit sternförmigen Xylemelemente, zwischen denen sich Phloemstränge befinden

Zeichnen und beschriften Sie eine Übersicht über den Querschnitt einer Wurzel auf Höhe der Wurzelhaarzone.

Zeichnen und beschreiben Sie das sekundäre Dickenwachstum einer Wurzel einer dikotylen Pflanze.

(a) Anlage eines Procambiums durch sekundäre Meristemie des Parenchyms zwischen prim. Xylem und prim. Phloem

(b) sek. Xylem wird durch Zellteilung im ringförmigen sek. Cambium gebildet

 (c) Weitere Teilungsaktivität (sek. Phloem, sek. Xylem (Holz-und Baststrahlen, Markstrahlen); Perizykel bildet nach außen Periderm (Suberin), tertiäres Abschlußgewebe

-->Xylemelement innerhalb des Cambiumrings; Phloemelement außerhalb des Cambiumrings

[Bild fehlt]


Welche Teile des Zentralylinders bilden das sekundäre Kambium der Wurzel?


aus den Parenchymzellen, die zwischen den radialen Xylem- und Phloemelementen liegen, wird sekundär ein Kambium gebildet

Was versteht man unter Orthostichen?


Begriff aus Phyllotaxis; Blattstellung

Eine gegenständige oder wirtelige Blattstellung hat pro Knoten jeweils zwei oder mehr Blätter. Befinden sich zwei Blätter am Knoten (dimerer Wirtel), sind sie in der Regel in ihrer Ausrichtung um 90 Grad verschoben (alternierend). Man spricht von einer kreuzgegenständigen oder dekussierten Blattstellung, denn es entstehen vier Zeilen (Orthostichen) mit Blattorganen

Was versteht man unter dem primären, sekundären und tertiären Abschlussgewebe der Wurzel?

  • Rhizodermis: oft nur kurzlebiges, primäres Abschlussgewebe
  • Hypodermis: langlebg, oft verkorkt (Suberin), ersetzt Rhizodermis (sekundäres Abschlussgewebe Exodermis)
  • Periderm: umschließt den Zentralzylinder, endogenes (inneres) Abschlussgewebe; geht aus Perizykel hervor

Was versteht man unter dem Casparyschen Streifen und wo findet man ihn?


  • wasserundurchlässige, bandartige Struktur in den Radiärwänden der Endodermis der Wurzeln aus Lignin-/Suberineinlagerungen
  • unterbricht den apoplastischen Transport, zwingt Wasser durch lebende Zellen der Endodermis
  • verhindert den unkontrollierten Rückfluss und Eintritt von im Wasser gelösten Ionen und org. Verbindungen

Wie unterscheiden sich primäre, sekundäre und tertiäre Endodermis voneinander?


Die primäre Endodermis (meist bei Dikotyledonen) besteht aus Zellen, in deren Horizontal- und Radialwände Lignin und Suberin eingelagert sind (Casparischer Streifen); nur symplastischer Transport


Die Zellwände der sekundären Endodermis (bei Gymnospermen) sind zusätzlich allseitig dünn suberinisiert. Nur Durchlasszellen sind dann noch zu Wassertransport in der Lage.


In der tertiären Endodermis (typisch bei den meisten Monokotyledonen) ist asymmetrisch an den Innen- und Seitenwänden zusätzliche, verholzte Cellulose aufgelagert, was zu einer deutlichen Wandverdickung führt (allseitige Verdickung=O-Endodermen, tangentiale Ausßenwand unverdickt=C-/U-Endodermen); Durchlasszellen vorhanden

Welche Funktion hat die primäre Endodermis?


  • blockiert die Passage von gelösten Mineralstoffen, Wasser und Gasen durch die Zellwände und Interzellularräume in den Zentralzylinder durch Einlagerung von korkähnlichen Substanzen (Suberin) und Lignin in den Radialwänden
  • Apoplastischer Transport wird gestoppt, es nur noch der symplastische Transport möglich
  • Durch die Wurzel aufgenommene schädliche Stoffe (z. B. Schwermetalle) können so nicht durch den Apoplasten in den Zentralzylinder gelangen

Was versteht man unter apoplastischen und symplastischen Transport?


symplastischer Transport:

-bezeichnet den Weg des Wassers durch die Protoplasten, also das Cytoplasma der Zellen

-mind. eine Passage durch Biomembran

-intrazellulär, sehr langsam, selektiv


apoplastischer Transport:

-beschreibt den Weg des Wassers durch die Zellwände/Interzellularen

-Transport langsam, nicht selektiv


Was ist das Wasserpotential und welche Rolle spielt es bei der Wasseraufnahme der Wurzel?


  • definiert als der Druck, mit dem ein System Wasser abgeben kann
  • Sind Teilchen in Wasser gelöst, verringert sich dessen sog. Wasserpotential
  • Reines Wasser hat den Wert 0, je höher die Konzentration von gelösten Teilchen ist, umso niedriger wird das Wasserpotential
  • Wasser bewegt sich stets in Richtung des negativeren Wasserpotentials
  • Eine Wasseraufnahme durch die Wurzel ist möglich, wenn das WasserpotentialΨ der Wurzel geringer (d. h. stärker negativ) ist als das des umgebenden Bodens, da sich Wasser von Orten mit hohem Wasserpotential zu Orten mit niedrigem Wasserpotential bewegt

 Nennen Sie mindestens 6 Metamorphosen der Wurzel.



•Speicherwurzel (Wurzelknolle: Rübe)

•Haftwurzeln (Efeu)

•Stützwurzeln (Mais)

•Brettwurzeln (Flatter-Ulme)

•Atemwurzel (Mangroven)

•Assimilationswurzeln (Orchideen)

Erläutern Sie die Entwicklung eine Seitenwurzel.


1) Die Bildung von Seitenwurzeln beginnt endogen mit Zellteilungen im Perizykel, meist vor den Xylempolen. Daher stehen die Seitenwurzeln in Reihen (Rhizostichen), deren Anzahl mit der Anzahl der Xylemstrahlen im Zentralzylinder übereinstimmt.

2) Die Zellen des Perizykels werden wieder teilungsfähig und werden zum Perikambium. Sie bilden einen konusförmigen Gewebehöcker, der durch die Rinde hindurchwächst und diese dabei aufreißt.

3) Junge Seitenwurzeln wachsen zunächst senkrecht von der Hauptwurzel weg. Sie reagieren erst später positiv geotrop. Die Endodermis der Hauptwurzel wächst zunächst mit und verbindet sich mit der Endodermis der Seitenwurzel. Die Leitelemente der Seitenwurzel werden gleichfalls an diejenigen der Hauptwurzel angeschlossen.

Was versteht man unter Wurzelexsudaten? Welche Verbindungen findet man in ihnen? Wozu dienen Sie?


-Verbindungen die von der Wurzel in die umgebende Rhizosphäre abgesondert werden

-dienen der aktiven Beeinflussung der Rhizosphäre durch die Einflussnahme auf Wachstum und Aktivität von Mikroorganismen:

  • Anlockung von Mikroorganismen durch Botenstoffe
  • Erkennung von Pathogenen und Einleitung von Abwehrmechanismen
  • Förderung und Hemmung, Wachstum von Mikroorganismen, z.B. Mykorhizza
  • Phytohormon Strigolactione fördert die Verzweigung von Pilzhyphen

-Inhalt:

Sekundäre Pflanzenstoffe, Stickstoffverbindungen, Kohlenhydrate, Vitamine, Phytohormone, Botenstoffe



Was ist das Mucigel, wer erzeugt es und welche Funktion hat es?


  • Gelartige Substanzen, die von der Wurzelhaube abgesondert werden.
  • Enthält: Polysaccharide, Sekundärmetabolite (Phenole, Terpene, Alkaloide), antimikrobielle Proteine, extrazelluläre DNA
  • Verhindert rasche Diffusion des Wurzelexsudats

Was sind Boden-Grenzzellen und welche Funktionen haben sie?


-Zellen der Wurzelhaube werden ständig abgeschliffen= Border Cells/Boden-Grenzzellen

-Schützen die Wurzelspitze und erleichtern das Wachstum der Wurzel durch den Boden

-Nach der Trennung von der restlichen Wurzel:

  • bleiben Zellen noch längere Zeit am Leben (Test durch Anfärbung der Boden-Grenzzellen)
  • teilen sich die Zellen manchmal sogar noch
  • produzieren Zellen sekundäre Pflanzenstoffe, enthalten Auxin und Enzyme die bei ihrem Zerfall in den Boden gelangen
  • dienen der Täuschung von Fraßfeinden

Welche Funktionen hat die Mykorrhiza?


  • Bodenpilze, die mit Pflanzenwurzeln in einer Symbiose leben
  • Pilze unterstützt die Nährstoff- und Wasseraufnahme
  • Die feinwüchsigen Pilzhyphen ermöglichen es außerdem, Bodenregionen zu erschließen, die für Wurzel zu kleinräumig sind
  • Pilze erhalten einen Teil des durch die Photosynthese der erzeugten Zuckers, Vitamine und Coenzyme
  • Warnsignale können ausgetauscht werden, hilft bei Pathogenabwehr

Nennen Sie die zwei Haupttypen der Mykorrhiza?


Endomykorrhiza

-Pilzhyphen wachsen durch die Zellwand und bilden zwischen Zellwand und Zellmembran der Wurzelrinde Haustorien, auch Arbuskel genannt (wichtig: Zellmembran wird nicht durchbrochen!) und im Zellwandraum verdickte Hyphen (Vesikel) mit Speicherfunktion (deshalb auch VA-Mykorrhiza genannt)

-80% aller Landpflanzen, fast alle Angiospermen, Orchideen


Ektomykorrhiza

-Hyphen umgeben die Wurzel und wachsen in den Interzellularräumen der Wurzel (extrazellulär)

-Ausbildung des Hartig`schen Netz, das den Stoffaustausch zwischen Pilz und Pflanze ermöglicht

Was ist das Hartig‘sche Netz und Arbuskeln? Welche Funktion haben sie?


Arbuskeln: verzweigte, zarte Hyphen in Bäumchenform innerhalb der Wurzelzellen. Die Verzweigung dient der Oberfächenvergrößerung und dem Austausch von Stoffen zwischen Pilz und Pflanze. Vorkommen bei der Abuskulären Mykorrhiza (Endomykorrhiza).


Hartig´sches Netz: interzelluläres dichtes Netzwerk aus Hyphen. Die Pilzhyphen wachsen dabei von den Zellzwischenräumen der Wurzelhaut (Rhizodermis) ausgehend in die äußeren Rindenschichten des Wirtes. Das Hartigsche Netz ist typisch für diese Symbioseform (Ektomykorrhiza). Es dient dem Pilz bei dieser Symbiose zur Nährstoffaufnahme aus der Wirtszelle.

 Was versteht man unter VA-Mykorrhiza?


-Arbuskuläre Mykorrhiza: Form der Endomykorrhiza

-Ausbildung von Arbuskeln (verzweigte, zarte Hyphen in Bäumchenform) innerhalb der Wurzelzellen

-Sporen werden außerhalb des Bodens gebildet

-beteiligten Pilze: Glomeromycota

Beschreiben Sie die Besiedlung einer Wurzel mit VA-Mykorrhiza.


Besiedlung einer Pflanzenwurzel:

•Pflanze erkennt Pilzexsudat

•Anstieg der Ca-konzentration

•Wurzelexsudat wird von Pilzsporen wahrgenommen (Wachstum Richtung Wurzel; Strigolactone stimulieren Sporenkeimung und Hyphenwachstum)

•Präpenetrationsapparat(PPA) wird gebildet und penetriert Wurzel

•Pilz verzweigt sich darin und bildet die Arbuskel

•Arbuskeln degenerieren schnell, Pflanzenzellen verdauen Pilzreste und können dann wieder neu kolonisiert werden

 Nennen Sie die drei Typen der Endomykorrhiza.


Arbuskuläre Mykorrhiza

-Pilzpartner: Glomeromyceten

-80% aller Landpflanzen


Ericoide Mykorrhiza (Heidekraut)

-Pflanzen besiedeln besonders nährstoffarme (stickstoffarme) Standorte (Heide, Moor,...)

-Pilzpartner: Ascomyceten


Orchideenmykorrhiza

-bei Orchideen ist Mykorrhitza-Symbiose zwingend erforderlich, damit die Pflanze überleben kann (obligatorische Mykorrhiza)

-Samen besitzen kein Nährgewebe/Endosperm, brauchen zur Keimung Symbiose mit Pilz

-manche Orchideen besitzen keine grünen Blätter und bleiben ein Leben lang auf die M. angewiesen

Mykorrhiza verbindet Pflanzen miteinander. Welche Funktion werden durch diese Verbindungen übernommen?


Austausch von Kohlenhydraten

-zwischen Bäumen

Austausch von Phosphor und Stickstoff

-Keimlinge überleben im Schatten größerer Bäume weil sie von älteren Pflanzen Nährstoffe erhalten

Biochemische Signaltransduktion (Hormone, Abwehrstoffe, Stress-Signale)

-Erhöhte Resistenz gegen Pathogene

-Zum Teil auch Wachstums hemmung (z.B. pflanzeneigene Herbizide)

Zeichnen und beschriften Sie das Schema einer dikotylen Angiosperme im Längs- und Querschnitt.

[Bild fehlt]

Warum spricht man beim dikotylen Spross vom primären Meristem (Apikalmeristem, Kambium)?

• Während der Embryogenese

entsteht das Apikalmeristem/ primäre Meristem

und ist für das primäre Längenwachstum der Pflanze verantwortlich.

=> primäre Sprossachsenbildung

• Später entwickeln sich aus dem primären Meristem die

sekundären Meristeme (Kambium)

•Kambium befindet sich zwischen dem primären Xylem und Phloem und ist verantwortlich für das sekundäre Dickenwachstum.

-->das Apikalmeristem ist somit das primäre (= nicht abgeleitete) Meristem.

Was versteht man unter fascikulärem und interfascikulärem Kambium? Sind beide primäre Meristeme?


Das Kambium liegt in einem frühen Entwicklungsstadium einer dikotyledonen Pflanze nur als sogenanntes faszikuläres Kambium vor und befindet sich innerhalb der Leitbündel. Im Zuge der weiteren Entwicklung entsteht aus bereits ausdifferenzierten Zellen des parenchymatischen Markstrahlgewebes in Höhe des faszikulären Kambiums weiteres meristematisches Gewebe. Dieses nennt man interfaszikuläres Kambium. Faszikuläres und interfaszikuläres Kambium bilden zusammen den geschlossenen Kambiumring einer dikotylen Pflanze.


interfaszikuläre Kambium = sekundäres Meristem ist

faszikuläres Kambium = primäres Meristem

Beschreiben Sie das sekundäre Dickenwachstum eines Sprosses (allgemein).

-Kambium zunächst nur faszikulär; innerhalb der Leitbündel

-Remeristematisierung parenchymatischer Zellen: aus bereits ausdifferenzierten Zellen des parenchymatischen Markstrahlgewebes entsteht interfaszikuläres Kambium

-Faszikuläres und interfaszikuläres Kambium bilden zusammen den geschlossenen Kambiumring

-Gewebe, das vom Kambium nach innen abgeschieden wird Holz (= sekundäres Xylem) genannt

-Gewebe, das nach außen abgeschieden wird, wird Bast genannt (= sekundäres Phloem)

-Markstrahlen bilden weiterhin parenchymatisches Gewebe, trennen die Leitbündel voneinander (LB reißfest und flexibel)


Aristolochia-Typ (nur bei Lianen): sek. entsteht geschl. Kambiumring; interfasz. Kambium bildet Parenchymzellen (fasz. und interfasikuläres Kambium!)

Ricinus-Typ (Gymnospermen): sekundär entsteht geschlossener Kambiumring; interfasz. Kambium bildet Leit-/Festigungsgewebe


dikotyler Spross:


Tilia-Typ (dikotyle Holzgewächse): bereits initial geschl. Kambiumring; bildet Leit-/Festigungsgewebe

Im primären Differenzierungszustand liegt bereits ein nahezu geschlossener Zylinder aus primären Leitelementen mit nahezu durchgehendem Kambium vor, von dem aus das sekundäre Dickenwachstum einsetzt.

Beschreiben Sie das (seltene!) sekundäre Dickenwachstum einer Monokotyle!



Bei baumartigen Vertretern der Liliengewächse (Liliaceae) wie beispielsweise dem Drachenbaum (Dracaena) oder bestimmten Arten der Palmlilie (Yucca) oder Agave (Agava) kommt es zu einer anderen Form des sekundären Dickenwachstums.


Aus einem peripheren Meristemring, der für das primäre Dickenwachstum (nach außen) verantwortlich ist, differenziert in einiger Entfernung vom Scheitel nach innen, zur Sprossmitte, ein von vollständigen Leitbündeln durchsetztes Parenchym (anomales sekundäres Dickenwachstum).

Leitbündel in verschiedenen Reifungsstadien

Welche Elemente finden Sie in einem offenen, kollateralen Leitbündel?

Sklerenchym, Phloem, Kambium, Xylem

In welchen zwei Merkmalen unterscheidet sich ein offenes von einem geschlossenen, kollateralen Leitbündel?

1) Geschlossene, kollaterale Leitbündel besitzen kein Kambium zwischen Xylem und Phloem, offene besitzen Kambium dazwischen.

2) Geschlossene, kollaterale Leitbündel sind von einer geschlossenen sklerenchymatischen Leitbündelscheide umgeben, bei offenen Leitbündeln ist das Sklerenchym im Bereich des Kambiums unterbrochen.

Nennen Sie sechs Leitbündeltypen.


A. konzentrisch mit Außenxylem

B. konzentrisch mit Innenxylem

C. kollateral geschlossen

D. kollateral offen

E. bikollateral

F. fünfstrahlig

Was zeichnet Spät- und Frühholz aus? Was hat das mit den Jahresringen zu tun?


Frühholz

-zeichnet sich durch weitlumige Tracheen und Tracheiden aus

-schnell wachsendes Gewebe

-wesentlich heller als Spätholz

-bildet sich bis Juli


Spätholz

-zeichnet sich durch englumige Tracheen und Tracheiden aus

-abnehmende Kambiumaktivität; langsam wachsendes Gewebe

-bildet sich ab Juli

-dunkles Spätholz


-Jahresringe entstehen aufgrund von jahreszeitabhängigen Tätigkeit des Kambiumrings

-Im Frühjahr bildet Kambium helles Frühholz, im Herbst dunkles Spätholz, bis es im Winter seine Tätigkeit komplett einstellt

-scharfe Jahresgrenzen entstehen

Was ist Splintholz und was ist Kernholz? Gibt es unterschiedliche Funktionen?

Splintholz ist das junge, physiologisch aktive Holz unterhalb des Kambiums im Stamm eines Baumes. Seine Kapillaren leiten Wasser und Nährsalze in die Baumkrone und speichern Zucker und Stärke im Parenchym. Mit zunehmendem Alter verliert das Splintgewebe an Lebenskraft und verwandelt sich bei manchen Baumarten in Kernholz. Diesen Vorgang nennt man Verkernung. Kern- und Splintholz unterscheiden sich hinsichtlich Dichte und Festigkeit. Splintholz ist weicher und deshalb bei vielen Baumarten nicht nutzbar. Kernholz, das sich farblich nicht vom Splint absetzt, heißt Reifholz.

Welche Elemente finden Sie im Gymnospermenholz und –bast?



Holz:

-Dicht gepackte Tracheiden übernehmen gleichermaßen Festigungs- und Leitungsfunktion

-Tracheen fehlen und das Parenchym ist beschränkt auf Holzstrahlen und das Drüsenepithel der Harzgänge (soweit vorhanden)


Bast:

ursprünglichere, englumige Siebröhrenzellen ohne Geleitzellen, dafür mit angrentenden Parenchymzellen mit ähnlicher Funktion (Strasburger-Zellen); weniger Bastfasern als Angiospermen

Welche Elemente finden Sie im dikotylen Angiospermenholz?

Es enthält zusätzlich zu Tracheiden auch Holzfasern und Tracheen,

die jeweils für die Festigung und die Wasserleitung zuständig

sind.

Gefäße verlaufen nicht streng parallel zur Stammachse,

sondern folgen leichten Schlangenlinien und nähern sich

dadurch innerhalb eines Jahreszuwachses immer wieder gegenseitig an. In Berührungszonen sind Hoftüpfel (bei

den Laubhölzern meistens mit schlitzförmigem Porus

und ovalem Hof) besonders zahlreich,

sodass ein funktionelles Gefäßnetz entsteht

Wie unterscheiden sich dikotyles Angiospermenholz und Gymnospermenholz?

Gymnospermen

-Dicht gepackte Tracheiden übernehmen gleichermaßen Festigungs- und Leitungsfunktion

-Tracheen fehlen und das Parenchym ist beschränkt auf Holzstrahlen und das Drüsenepithel der Harzgänge (soweit vorhanden)


Angiospermen

zusätzlich zu Tracheiden auch Holzfasern und Tracheen,

die jeweils für die Festigung und die Wasserleitung zuständig

sind.

Gefäße verlaufen nicht streng parallel zur Stammachse,

sondern folgen leichten Schlangenlinien und nähern sich

dadurch innerhalb eines Jahreszuwachses immer wieder gegenseitig an. In Berührungszonen sind Hoftüpfel (bei

den Laubhölzern meistens mit schlitzförmigem Porus

und ovalem Hof) besonders zahlreich,

sodass ein funktionelles Gefäßnetz entsteht

Wie unterscheiden sich dikostyles Angiospermenbast und Gymnospermenbast?


Gymnospermenbast:

•Nicht etagiert; Zellen zeigen geringes intrusives Wachstum.

•Regelmäßige Zellabfolge.

•Keine Geleitzellen; einfachere, englumige Siebzellen (Beladung wahrscheinlich über Strasburgerzellen -> angrenzende Parenchymzellen)


Angiospermenbast:

•Unregelmäßige Zellabfolge.

•Enthält weitlumigere Siebröhren mit Geleitzellen und Bastparenchym (v.a. für Assimilattransport in Form von Saccharose).

•Bastfasern zur Stabilität

Charakterisieren Sie Kollenchyme und Sklerenchyme.


Kollenchym:

•Lebendiges Festigungsgewebe.

•Zellen entweder an den Ecken (Eckenkollenchym) oder Seiten

(Plattenkollenchym) ungleichmäßig verdickt

• teilweise verdickte Primärwand, kein Lignin, Cellulose + Protopektin.


Sklerenchym:

• Ausschließlich aus differenzierten Pflanzenteilen vorkommendes festes Gewebe.

• Besteht aus abgestorbenen Zellen.

•Verdickung der Sekundärwand mit Cellulose und Lignininkrustierung.

• Zelllumen wird stetig kleiner, bis Zelle abstirbt. (weniger Protoplasma)

Was versteht man unter dem primären, sekundären und tertiären Abschlussgewebe beim Spross?


Primäres Abschlussgewebe: Epidermis

Sekundäres Abschlussgewebe: (Oberflächen-)Periderm(ersetzt Epidermis)

  • Bildung durch Korkkambium (Phellogen) bildet nach innen Phelloderm und nach außen Phellem (= Kork)
  • Durchlüftung durch Lentizellen(Korkwarzen)

Tertiäres Abschlussgewebe: Borke. Entsteht durch ständige Neubildung von Phellogen in tieferen Schichten der Rinde. Altes Phellogen stirbt ab. Mit der Zeit entsteht dicke Schutzschicht. Borke löst sich außen ab, wird aber ständig nachgebildet

Was ist eine Lentizelle und wie ist sie aufgebaut?


Lentizelle: Korkwarze


• Lentizellen sind Durchlüftungsstrukturen in Sprossachsen

mit sekundärem Abschlussgewebe.

• Sie bestehen aus einer Öffnung in der Cuticula, der

äußersten Schicht der Epidermis, und darunter liegenden

lockeren Phellemzellen (lockere Füllzellen, Kork), die durch

erhöhte Aktivität des Phellogens (Lentizellenkambium) gebildet werden und nicht durch Mittellamellen verbunden sind.

(Bei der Borkenbildung (tertiäres Abschlussgewebe) gehen diese verloren. Die Borke bildet dann Risse, die eine Durchlüftung zulassen Epidermis)

Welche Funktionen haben Lentizellen?


-Kork ist durch Suberineinlagerung für Wasser und Gase fast undurchlässig

-die Öffnunge der Cuticula und die lockeren Phellemzellen (lockere Füllzellen) der Lentizellen ermöglicht den Gasaustausch zwischen der Umgebungsluft und dem lebenden Gewebe unterhalb der Lentizelle

-sorgt außerdem für Regulierung des Wasserhaushaltes


Was ist das Periderm und wie ist es aufgebaut?


-sekundäres Abschlussgewebe des Sprosses, ersetzt die Epidermis

-Epi-/Endodermis durch sek. Dickenwachstum eingerissen

-dreischichtig: Korkkambium (Phellogen) –bildet nach innen Phelloderm und nach außen Phellem (= Kork)

-Durchlüftung durch Lenticellen(Korkwarzen)


Nennen Sie sieben Metamorphosen des Sprosses.


Stammsukkulenz

Rhizom

Sprossknolle

Stolone

Sprossdorn

Sprossranke

Phyllocladium

Brutzwiebel

Was ist ein Rhizom?


Rhizom: meist unterirdisch wachsende Sprossachse mit kurzen, verdickten Internodien


Unterschied zur Wurzel: Besitz von Nodien und reduzierten Blättern

Funktion: veg. Vermehrung und Stoffspeicherung

Nennen Sie die Grundvorgänge der Telomtheorie.


Die Telomtheorie beschreibt das Entstehen des komplexen morphologischen Aufbaus der Landpflanzen aus einfach gebauten, an Algen erinnernden sogenannten Urlandpflanzen. Der Theorie liegt die Analyse von Fossilien zugrunde. Sie beruht auf der Annahme, dass sich der Kormus der heutigen Gefäßpflanzen (also insbesondere Wurzeln, Sprossachsen, Blätter und Sporangienstände) durch fünf „Elementarprozesse“ aus Urlandpflanzen ableiten lässt, die den als Fossil bekannten Arten von Rhynia und Aglaophyton geähnelt haben mögen:

1. Übergipfelung: Von den zuvor nahezu symmetrisch-gabeligen, also sich gleichwertig verzweigenden und stets himmelwärts orientierten Sprossen wurde einer länger und kräftiger als der andere, so dass sich eine Differenzierung in Haupt- und Nebentriebe herausbildete.2. Planation: Zuvor dreidimensional angeordnete Sprosse wurden gruppenweise in eine Ebene verlagert.

3. Verwachsung: Die durch Planation bereits in eine Ebene verlagerten Gruppen von Sprossen wurden durch Bindegewebe (Parenchym) miteinander verbunden; dies betraf sowohl die später als Blatt als auch die als Haupt- und Nebenachse („Stamm“ und „Ast“) zu bezeichnenden Organe.

4. Reduktion: Der durch Übergipfelung kleinere Seitenspross wurde – interpretierbar als extreme Übergipfelung – so stark verkürzt, dass nur noch ein einziger, ungegabelter Spross vorhanden war.

5. Einkrümmung: Einzelne endständige Telome (Sprossabschnitte nach der letzten Verzweigung) krümmten sich nach unten und wurden letztlich Sitz der Sporangien.

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