WuU / 03.2_Deontologische Ethik

Moralkriterium
Die sittliche Bewertung einer Handlung bzw. Handlungsregel ist ausschließlich das Bestehen einer Pflicht
Bekanntester Vertreter der Pflichtenethik
Immanuel Kant
Ausschlaggebender Faktor der Moralität
die moralische Gesinnung
nicht moralisch: etwas nur aus Angst vor Sanktionen tun
--> Moralität der Handlung wird durch eigeninteressiertes Handeln entwertet
deontologisches Moralkriterium
Verallgemeinerbarkeit (Universalisierungsprinzip):
-Was wäre wenn das jeder täte?
-"Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz wird" (Kant)
-Mensch soll immer als Zweck an sich und nie als bloß als Mittel missbraucht werden
Darf man (Not-) lügen?
Nein, da nicht verallgemeinerbar
-->Wenn jeder lügen würde, gäbe es keine glaubhaften Versprechen und auch kein Vertrauen mehr
Darf man stehlen?Würd
Nein
--> mit eine Maxime die das Stehlen erlaubte, gäbe es kein privates Eigentum mehr (Selbstzerstörend)
Würde des Menschen
Als Selbstzweck hat der Mensch keinen Preis / Wert, sondern eine Würde
Asymmetrie zwischen guten und schlechten Handlungen
nach Spaemann:
-es gibt an sich keine guten Handlungen, aber schlechte, indem man den Selbstzweckcharakter missachten
Die Goldene Regel
  • in negativer Formulierung: Was du nicht willst, was man dir tu, das füg auch keinem anderen zu
  • in positiver Formulierung: Alles, was ihr von anderen erwartet, das tut auch ihnen
deontologische Lösung des Gefangenendilemmas
kategorischer Imperativ: Spiele eine Strategie, von der du wollen kannst, dass alle Spieler diese Strategie spielen

"wollen können" würde man nur ein (pareto-) effizientes Ergebnis

KI: in (unerwünschten) GD-Situationen ist umbedingt zu kooperieren
Kritik der deontologischen Ethik
1.Goldene Regel = unvollkommendes Verallgemeinerungskriterium. Shaw: "Tu dem anderen nicht, was du willst, was man dir tue, denn er könnte einen anderen Geschmack haben als du"
2. führt nicht immer zu eindeutigen Ergebnissen: z.B. wäre ein Verbot von Kinderarbeit auch nicht verallgemeinerbar, da sonst die Familien verhungern würden
3. Verallgemeinerbarkeit nur ein Teilaspekt der Moralität: moralisch sich selbst als Mittel darzubieten, um seine Freunde zu retten
4. Auf wen bezieht sich das Verallgemeinerbarkeitsprinzip: Embryone = Menschen?
5. Folgen sind auch relevant
6. nur ein negatives Ausschlusskriterium und kein vollständiges Moralprinzip: zeigt z.B. nur, welche Politikmaßnahmen schlecht sind, aber nicht welche gesollt ist